Geschichte des KGV “Eintracht” e.V. Glauchau
Der historische Ursprung des KGV .”Eintracht“ e.V. Glauchau lässt sich auf zwei Standorte und deren Schicksale im Rahmen der städtischen Entwicklung der 50-er Jahre in Glauchau zurückführen.
Auf dem heutigen Standort des KGV. den Flurstücken 2806, 2808 und 2809 der Gemarkung Glauchau, befand sich früher das Wiesengrundstück “Haucks Wiese” im Volksmund einfach “Hauckser” genannt. Als Eigentum der Stadt war dieses Grundstück um 1950 an den Lebensmittelhändler Max Wolf, Schlachthofstraße 40, verpachtet. Zu dessen Leidwesen wurde die Wiese oft von den Jungen der Umgebung zum Fußballspielen genutzt, u. a. vom späteren Fußballstar bei Chemie Glauchau und Wismut Gera, Oberligaspieler in Aue und Chemnitz
1952 wurde an der heutigen Erich-Fraaß-Straße mit dem Bau des "Kulturhauses Einheit" begonnen. (Dieser Komplex war später Austragungsort von bedeutenden Kultur- und Sportveranstaltungen: Hier gastierten u. a. Helga Brauer und Eberhard Cohrs, Handballturniere wurden ausgetragen. 1963 gab es hier Quallifikationskämpfe im Boxen zwecks Nominierung der deutschen Boxstaffel für Olympia 1964 in Tokio; 2007 musste das Gebäude nach Einsturz des Daches komplett abgerissen werden) Bauschutt und Erdaushub der Baustelle “Kulturhaus Einheit“ wurde in zahlreichen LKW-Ladungen auf dem unteren. in Richtung Gaststätte “Obstplantage“ damals leicht abfallenden Teil von “Haucks Wiese“ abgelagert, die somit für Max Wolf nicht mehr zu verwenden war.
1953 erhielten Walter Voigt, Albert Kunze und Kurt Zimmermann von der Stadt die Erlaubnis, die Schutthaufen einzuebnen. Außerdem wurden einige Fuhren Muttererde aufgebracht und von dem drei Genannten im Bereich der heutigen Gärten Mehner. Vieweg und Zimmermann Beete angelegt sowie der Teil bis zum Hang als Rasen genutzt.
l955 existierten an der heutigen Erich-Fraaß-Straße. schräg gegenüber dem eben erbauten “Kulturhaus Einheit” einige Kleingärten, die nunmehr aufgelöst und in einen Sportplatz umgewandelt wurden. Hier trainierten die Fußballer der BSG Fortschritt Glauchau - jetzt befinden sich auf diesem Gelände die Gebäude und Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr.
Den gekündigten Kleingärtnern an der Erich-Fraaß-Strasse sowie einigen anderen “Gartenbewerbern” verpachtete die Stadt zu diesem Zeitpunkt die gesamte “Haucks Wiese“ zur nunmehrigen Nutzung als Kleingartenanlage. (Anfangs gehörten auch noch einige Kleingarten auf dem Flurstück 2005 an der Kreuzung Lessingstraße/Scheffelstraße dazu, bevor der heutige Garagenkomplex entstanden ist.)
Zu den “Gründungsmitgliedern“` des KGV gehörten u.a. Pfitzmann sen. (der Vater von Joachim Pfitzmann), Joachim Pfitzmann (von Beginn an langjähriger Vorstandsvorsitzender), Göbel, Singer, Thost, Jahn. Reinelt, Manfred Kunze sowie Kurt Zimmermann, Albert Kunze und Walter Voigt auf einem kleinen Teil der von ihnen urbar gemachten Fläche.
lm Laufe der Jahre sind als Pächter u. a. noch verzeichnet: Landgraf, Fritz Otto, Armin Pfitzmann, Gudrun Pfitzmann, Drobnik. Cythka, Steinert, Richter, Katzscher, Sperling, Quindt, Burkhardt, Dreiucker, Pohlers, Herrmann, Kaiser. Weyer, Grundler ...
2008 werden die Parzellen des KGV ,,Eintracht“ e.V. Glauchau von folgenden Gartenfreunden bewirtschaftet: Wolfgang Granzow, Hans-Walter Mehner, Karsten Grimm, Klaus Nowak, Gudrun Arnold, Hans Vieweg, Ramona Böhm, Roland Türschmann, Bernd Kunze, Jürgen Otto, Klaus Zimmermann, Helmut Reichelt. Werner Nagel und Klaus Riedel.
Als Abgrenzung zum Siedlerweg und zur Talstraße wurde ein Zaun gebaut und gleichzeitig am Stormweg ein Eingangstor angebracht. Die gesamte Zaunanlage der Talstraße ist 1999 komplett erneuert worden. Sämtliche Kleingärten sind an eine gemeinsame Wasserversorgung angeschlossen. Wasserleitung und -zähler wurden 1988 modernisiert. Seit den 80-er Jahren können etliche Gartenfreunde auch über einen Stromanschluss verfügen.
Mit zahlreichen gut organisierten Arbeitseinsätzen hat der KGV “Eintracht” stets vorbildlich für Ordnung gesorgt und dabei u.a. folgende Schwerpunkte immer wieder im Vordergrund gesehen: - Winterdienst an den Fußwegen Siedlerweg, und Talstraße - Ordnung an den Hängen zum Siedlerweg und zur Talstraße - Instandhaltung von Zaun, Strom- und Wasseranlagen - Rasenmähen auf den Freiflächen
Auch der KGV “Eintracht“‘ e.V. Glauchau muss sich in zunehmendem Maße mit einem Problem auseinandersetzen, welches allgemein im Kleingartenwesen zu beobachten ist, der wachsenden Überalterung. Ein Großteil der Gartenfreunde hat die ,,60” überschritten, und es fällt schwer, abgegebene Parzellen an neue Pächter zu vermitteln.
Gezeichnet: Hans Vieweg
|